Sonntag, 27. Februar 2011

Neural Booster Teil 2








Booster wurden besonders unter den gesellschaftlichen Eliten, die sich die hohen Kosten leisten konnten, schnell populär. Die Pioniere in dieser Branche waren bald bekannte Namen, beispielsweise der berühmte A. R. Louria, Gründer der Booster Tech Inc., dem bis dato größten Unternehmen. Die Vorteile der Booster wurden rasch hochgehalten, selbst wenn sie sich noch im Entwicklungstadium befanden und ihre Wirkung noch annähernd nicht so stark war wie jene, die schon auf dem Markt im Umlauf waren. In wenigen Jahren wurden die Booster für die Menschen eine Art Standard. Die Booster-herstellenden Unternehmen optimierten ständig ihre Produktionsprozesse mit dem Ergebnis, dass die Endprodukte günstiger und leistungsfähiger wurden Zudem wurden die Injektionstechniken angenehmer gestaltet. Statt eines umständlichen und schmerzhaften "Schuss" wurde als Technik die Einführung eines Virus in das neuronale Netzwerk des Menschen entwickelt, was die Attraktivität an Booster für Raumpiloten enorm anhob.

Alle großen Booster-Unternehmen führten umfangreiche Tests an ihren Produkten durch, bevor diese auf den Markt kamen. Diese Tests ergaben selbst für den normalen Verbraucher kaum relevante Sicherheitsbedenken. Gleichzeitig wurden die Testergebnisse von unabhängigen Marktforschungsunternehmen und staatlichen Instituten bestätigt. Doch wie es mit den meisten Dingen ist, die gut klingen, war auch hier die Sache zu gut, um wahr zu sein. Denn die Nebenwirkungen zeigten sich unglücklicherweise erst Jahrzehnte später mit einem heftigen Ausbruch.

Die gravierendste Nebenwirkung bestand im Ausbruch von epileptischen Anfällen. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass bestimmte genetische Elemente einiger Menschen für diese Nebenwirkung anfälliger waren als andere. Sobald die genetische Ursache festgestellt wurde, war es möglich, das Risiko im Voraus zu erkennen und die damit verbundenen gesundheitlichen Schäden. Jedoch wurde nach mehr als vier Jahrzehnten Einsatz von Boostern ein weiterer, wesentlich ernsterer Nebeneffekt entdeckt: Es wurde festgestellt, dass sich eine mit dem Leben unvereinbare Erkrankung im Gehirn bildete, die durch Prionen verursacht wurde und im unmittelbaren Konsum von Boostern im Zusammenhang stand. Es schien, dass die Booster eine somatische Mutation in den betroffenen Zellen verursachten, mit einer hohen Chance einer falschen Protein-Bildung und permanenter Ablagerung von Protein-Plaque in den Nervenzellen. Diese verursachte allmähliche Nervenschäden und den damit verbundenen Verlust von Nervengewebe. Diese unheilbare Krankheit (vgl. Demenz) verursachte im Endeffekt eine Erosion des Gehirns, so das die betroffene Person ihre Fähigkeiten in Erinnerung, Motorik und Verstand verlor und sämtliche vitalen Funktionen der Organe zum Stillstand kamen.

Zu Anfang wurden die ersten betroffenen Menschen als Einzelfälle abgetan. Jedoch stiegen überall von Tag zu Tag die diagnostischen Fälle und es wurde langsam klar, dass man es mit einer Pandemie zu tun hatte. Selbst als nur eine von zehn Personen betroffen war, war die Zahl der Erkrankten aufgrund der Popularität von Boostern sehr hoch. Darüber hinaus stand die Mortalitätsrate bei über 90% und es drohte, wenn die Regierungen nicht schnell genug reagierten, eine Massenhysterie mit sozialen Unruhen. Vor diesem Hintergrund wurden Booster in sämtlichen Regierungen zeitweise vollkommen aus dem Markt verbannt. Diese Maßnahme verhinderte es jedoch nicht, dass Millionen betroffener Menschen einen schrecklichen Tod starben.

Schon nach kurzer Zeit ging ein Booster-Unternehmen nach dem anderen insolvent, ausgeblutet durch massive, gerichtliche Klagen und Entschädigungszahlungen. Die Gallente-Föderation hat weitere Studien durchführen lassen, mit dem über allen Zweifel erhabenen Ergebnis, dass die Booster die Ursache für alle gesundheitlichen Probleme waren. Daraufhin führten alle Regierungen ein dauerhaftes Verbot in der Herstellung, Verbreitung, Besitz und Konsum von Boostern ein.

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